Erschaffung der Welt

Einmal eine Maschine, die nichts erzeugt. Eine zwecklose Maschine. Eine Maschine, die nur funktioniert ohne zu produzieren. Nichts Verwertbares, nichts Verkaufbares auswirft. Nur Klänge, Geräusche, Bewegung, Immanenz. Eine Maschine die dennoch die Welt in ihrer Massenproduktivität beschreibt. Das soll sie sein: unsere Weltmaschine. Als das Thema für diesen Abend Die Erschaffung der Welt feststand, war fur mich klar, dass ich eine Maschine auf der Bühne haben möchte. Die Erschaffung der Welt als Schöpfungsmythos – die Welt, die von einem oder mehreren göttlichen Wesen modelliert wurde, fand ich und später mein Konzeptionsteam mit mir, uninteressant. Vielmehr interessierte uns die Frage nach der vom Menschen geschaffenen Welt. Nach der vom Menschen geschaffenen Produktionswelt. Und wie er sich schließlich in dieser verhält.
Wie verhalten wir uns im verworrenen Spiel aus Erschaffung, Zerstörung,
Welt, Mensch, imaginiertem Gott, Technik und Natur? Wir arbeiten. Wir steigern Produktivität. Die vom Menschen geschaffene, mechanisierte und maschinisierte Welt ist eine Welt der Arbeit. Die Maschine Welt zwingt den Menschen zur Bewegung, zum Erschaffen, zum Erfinden. Ja, in ihrer Konsequenz zur eigenen und gegenseitigen Ausbeutung. Vielleicht werden es immer mehr Maschinen. Ab wann beginnt der Mensch sich mit den Maschinen zu identifizieren? Was ist die Arbeit des
Einzelnen im Produktionsgefüge der Maschinenwelt wert? Den Buhnen Welt-Maschinen steht noch ein stofflich gänzlich anderes Wesen gegenüber. Kaum spielbar für eine einzelne Spielerin. Eine Gliederfigur als Verkörperung der Suche nach dem Anderen. Dem Gegenuber. Dem nicht greifbaren Korrelat. Ein Kreuzungspunkt in dieser Welt zwischen Mensch und Maschine.
Ratatatatatatatat

Bühne: Aron Kitzig & Carolyn Amann

Video: Aron Kitzig

Ton: Lenard Gimpe

Regie: Marie Steiner