Staring at the bin

»Staring at the Bin«, also ›Einen Mülleimer anstarren‹, ist die unmittelbare Begegnung von Öffentlichkeit, Musik und Theater, unangekündigt und unerwartet, eine Sammlung von Miniatur-Performances im öffentlichen Raum, so winzig, dass sie wie zufällige merkwürdige Begebenheiten erscheinen.

Musikalische und theatrale Ereignisse werden nahtlos ins urbane Leben eingebettet, maximal reduziert, als Pause, als Impuls, Wiederholung oder Variation. Eingerahmt und fokussiert wird das Alltagsleben zur Grundlage intimer Interaktion.

Der unmittelbare Kontakt des Publikums mit dem Werk, ganz ohne ›künstlerischen‹ Kontext ermöglicht eine neue Beziehung, eine direkte Reaktion, weil der Wegfall jeglicher Etikettierung Raum für die ganz persönliche Bedeutung lässt.

Die Störung des Tagesrhythmus zwingt zum Innehalten, zum Nachdenken und bietet damit die Chance, die Alltagsroutine des städtischen Lebens neu zu interpretieren.

Unerklärt und grundlos verwundern die Ereignisse, schärfen die Wahrnehmung, geben Impulse für eine direktere Verbindung mit Menschen, Orten und Geschehnissen der Umgebung.

Im Vorfeld der Biennale und während der gesamten Veranstaltung werden verschiedene Orte in ganz München vor Zufallspublikum mit Eventminiaturen bespielt, die dokumentiert werden. Die Aufzeichnungen werden in einem Ausstellungsbereich gezeigt, der sich während der Biennale weiterentwickelt und so zum lebenden Protokoll der laufenden Begegnungen wird.

Komposition, Konzept, Regie: Meriel Price

mit:: Karina Erhard, Philipp Kolb, Meriel Price, Johann Michael Schneider, Christoph Theussl

Video / Ausstellung: Aron Kitzig

Kamera: Jonas Eisenschmidt